29.10.2013: Super Lauf am ersten Angeltag
Von Cooktown fahren wir ca. 25 Kilometer zum Inner Barrier Reef. Mit leichtem Schleppgerät fangen wir Baitfische: Spanish Makerel und Ladyfish. Letzterer ist einer der bester Köder für Marlin. Bald ist klar, dass Baitfischen richtig Stress sein kann, denn die Rollen gehen nach der Reihe ab, wir haben öfters 2 oder 3 Bisse zugleich.
Sobald die Baitfische abgehakt sind, werden sie als Schleppköder präpariert und in die Kühltruhe gegeben. Der junge Justin macht das sehr genau. Nachdem ich ihm ein paar Mal zugeschaut habe, habe ich immer noch Mühe mir die Arbeitsabläufe zu merken. Etwa zehn Minuten dauert bei ihm die Aufbereitung eines einzelnen Baitfish-Schleppköders.
Dann soll es losgehen, die Ruten werden ausgelegt. Nach zehn Minuten mit Baitfisch am System, (Skipper) fange ich schon meinen ersten Marlin, einen recht kleinen. Tim kommt er geradezu unüblich klein vor, für mich ist es ein super Fisch. Mein erster Marlin, und das nach 10 Minuten!
Die Wunde am Fisch kommt vom Markieren. Der Fisch wird noch im Wasser markiert indem ihm ein Markierungs-Tag mit Registriernummer eingestochen wird. Sieht schlimmer aus als es ist, denn die Markierungstags gehen nicht tief in ins Fleisch.
Abends knapp vor 18 Uhr fange ich dann am Outer Ribbon Reef einen 400 Pfund-Marlin. Ein tolles Erlebnis! Erstmals spüre ich Kraft und Maße eines so kampfstarken und schweren Fisches.
Die Abende sind abenteuerlich und romantisch. Es ist dann oft windstill, und wir ankern kurz vor dem Inner Reef im Wellenschatten mit anderen Booten zusammen. Manchmal habe ich auch super Fischfangmöglichkeiten vor dem geankerten Boot. Sobald das Ankerlicht ins Wasser leuchtet kommen die Baitfische und bilden einen Baitfisch-Ball, woraufhin gleich die Räuber auftauchen – zu meiner großen Freude.
Schnorcheln & Harpunieren
Die Unterwasserwelt am Barrier Reef ist natürlich faszinierend, die Korallenwelt ist noch intakt. Ich bin ja auch Taucher, und so kann ich mir das nicht entgehen lassen. Wir haben zwar keine Tauchausrüstung dabei, aber schon allein das Schnorcheln ist faszinierend. Das Reef ist super schön, und im Unterschied mit anderen Tauchgebieten schwimmen hier überall Großfische. Ein besonderes Erlebnis ist es, mit Justin zu schnorcheln und unser Abendessen zu harpunieren. Wir holen uns das Beste vom Besten: Coral Trouts. Schmecken göttlich!
Die Jagd auf die Coral Trouts ist spannend. Sobald man einen Fisch harpuniert hat, muss man ihn so schnell wie möglich an die Oberfläche und über Wasser zum Boot bringen. Die Haie wittern sofort das Blut und sind schnell zur Stelle. Meist kostet das Landen der harpunierten Fische viel Kraft, denn die Fische schwimmen fast immer noch ins nächst gelegene Loch in einem Korallenstock. Das Ausfädeln und aus dem Loch holen ist wirklich nicht meine Sache. Ich überlasse es meist Justin, der Luft ohne Ende hat.
Sind zu viele Haie da, müssen wir dieses Unterfangen abbrechen.