Der Flug von Frankfurt nach Anchorage geht über den Nordpol und dauert nur 9 Stunden. Abreise und Ankunft fallen von der Uhrzeit her fast zusammen – und das ergibt einen ordentlichen Jetlag.
In Anchorage angekommen, werden wir abgeholt und zur Regal Air gebracht, wo wir unsere Guides Ben und Martin kennenlernen. Eine Stunde später fliegen wir schon Richtung Chelatna Lake. Der See liegt direkt am Fuß des Mount MC Kinley, die Bilder aus der Luft sind atemberaubend.
Die Guides bereiten die Boote vor, verstauen alles – und schon beginnt das Angeln. Im Sommer wird es in Alaska nie richtige dunkel, und so angeln wir am ersten Tag ausgiebig bis zwei Uhr morgens. Der Auslauf des Chelatna Lake fließt die ersten Kilometer recht langsam, das Wasser ist aber glasklar. Wir fangen eine Äsche (Arctic Char) nach der andern.
1-3. Tag
Wir haben Glück mit dem Wetter: Es regnet nur kurz, dann kommt die Sonne wieder, und es ist nicht kalt – also richtig gutes Angelwetter. Wir genießen die drei Tage im Ober- und Mittellauf und fischen vom Boot aus. Für das Abendcamp suchen wir besonders schöne Plätze. Dort fischen wir vom Ufer aus vorwiegend auf Forellen und Äschen mit der Trockenfliege und dem Streamer.
Nachdem wir zwei Passagen der Klasse 3 hinter uns gebracht haben, sehen wir im unteren Mittellauf, die ersten Lachse. Das Angeln auf King Salmon wurde vom Alaska Department of Fish and Game kurz vor unserer Reise verboten.
Der Grund dafür: Der Aufstieg in diesem Jahr ist so gering ist wie schon lange nicht mehr. Es sind aber auch Rotlachse im Fluss, und deshalb angeln wir auf Lachse. Wir bekommen dann auch einige Kings an den Haken, die wir natürlich alle sofort zurücksetzen.
3-5. Tag
Der Fluss wird immer breiter. Etwa 20 Kilometer vor der Mündung in den Yentna River kommen die großen Pools, in den Lachse stehen.
Die Pools gehen rasch in schnell fließendes Wasser über; nach einigen Minuten harten Drills mit der 10er-Fliegenrute gehen die Fische in Richtung Poolauslauf und dann in die Strömung. Ich verliere zwei große Kings nach langem Drill. Bei einem habe ich eine echte Chance, er ist schon kurz vor dem Landen als er mir beim einem letzten Kraftakt das Vorfach sprengt. 25 Kilo hat dieser Fisch mit Sicherheit. Außer, dass mich beim Drill auch noch die Moskitos fertigmachen, ist leider nichts mit den großen Kings geworden. Der Float Trip war trotzdem ein tolles Erlebnis.
6. Tag
Jetzt ist der Unterlauf dran. Beeindruckend, mitzuerleben, wie sich der Fluß und die Umgebung vom Ursprung bis zur Mündung verändern. Der letzte Teil des Flusses übt einen besonderen Reiz aus. Viele umgefallen Bäume liegen im Wasser, langsam schlängelt sich der Fluss durch die Landschaft mit unzähligen Vögeln und Tieren.
Schließlich erreichen wir die Mündung. Wir verlassen das Boot und fahren zur Cotton Lodge, wo wir uns ein Bierchen gönnen und auf die Abholung durch ein Wasserflugzeug der Regal Air warten.
Wir sind uns einige, dass das Leben am Wasser bei Tag und Nacht ein außergewöhnliches Erlebnis ist. Zudem gibt es für echte Aficionados Angeln rund um die Uhr!