Atlantic Salmons

Kharlovka & Litza | Russland
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Time for 
Kharlovka &
Litza

Letztes Jahr war mein Aufenthalt am Rynda vom Wetter her ein Genuss. Fast immer schien die Sonne, die Temperaturen stiegen bis 30 Grad. Ich fischte oft nur mit T-Shirt bekleidet und genoss es, mit floating line an der Oberfläche oder nahe daran zu fischen. Man sagte uns damals schon, dass das ungewöhnliches Kola-Wetter war. Für das Lachsangeln sind das ja eigentlich schlechte Bedingungen: Der Lachs mag keine Sonne und schon gar kein warmes Wasser. Deshalb hatte ich letztes Jahr einige meiner Erfolge nach dem Abendessen, nachdem die Sonne kurz hinter dem Hügel verschwunden war.

An dieses Wetter denke ich – oder wünsche es mir auch insgeheim –, als ich im Juni 2014 für eine Woche zum Kharlovka und Easter Litza und für eine zweite Woche zum Rynda River reise. Zuhause vor Abreise schaue ich mir den Wetterbericht: ganz andere Verhältnisse! Auch die ersten Fangberichte der Frühlingswochen zeigen, dass 2014 alles anders ist. Es herrscht wechselhaftes Wetter: Einen Tag Sonne und warm und am nächsten Tag Schneefall und eiskalt. Die Wassertemperatur wechselt von eiskalt bis max. 10 Grad; Rynda und Kharlovka haben extrem viel Wasser und gehen hoch.

Kharlovka & Litza | Russland
16. - 29. Juni 2014

Fishing-Times

Our Arrival

Ich fliege wieder über Helsinki mit einer Übernachtung im Hilton weiter nach Murmansk. Von dort geht es mit dem großen Ex-Militärhubschrauber weiter zum Kharlovka.

Wir landen zuerst am Rynda. Ich erschrecke, als ich den Wasserstand am Homepool sehe. Der Fluss geht wirklich hoch! Das Wasser ist transparent und super fischbar, aber der Fluss hat richtig Speed. Kharlovka und Eastern Litza gehören in der Primetime sicher zu den besten Atlantic Lachs Flüssen, vielleicht sind sie sogar weltweit die Nummer 1. Die Lodge ist First Class. Jeder hat eine eigene Blockhütte mit Badezimmer, Service und Essen sind sehr gut.

Bei der Ankunft werden wir dann gebrieft: Wetter und vor allem Wasserstand sorgen für schwierige Bedingungen. Viele Pools sind nicht befischbar; Wechseln mit dem Boot auf die andere Flussseite ist zu gefährlich; das Wasser ist kalt, Oberflächen-Bissaktivität eher unwahrscheinlich. So fischen wir alle mit Sinkschnüren und großen Fliegen.

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    Surrounded by wild nature
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    Teamwork
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    Helicopter-Arrival
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    Great landscape
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    Enjoy every moment
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    Dinner-Time
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    Details
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    Proud
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    Big Catch
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    Our Lodge
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    Yes
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    One more
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    Helicopter Arrival
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    Cozy
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    Great landscape
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    In Action
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Our Cozy Lodge

Kalenderwoche 25 Kharlovka

Nach dem Briefing geht es los. Wir ziehen uns an und starten um 18:00 mit dem Hubschrauber. Ich fische mit Johannes, einem Berliner Künstler, und mit Guide Sasha. Das Los hatte entschieden: Wir sollten zum Litza Zelt-Camp ausfliegen und dort übernachten. Johannes fischt gut und war schon drei Mal an Kharlovka und Litza.

Am Litza Zelt-Camp angekommen, gehen wir einige hundert Meter stromauf und beginnen am Spawning Pool. Ich lege gleich einen super Start hin und hake nach dem fünf Wurf einen Lachs mit 17 Pfund, den ich auch lande. Besser kann es ja nicht anfangen!
Litza und Kharlovka sind ein Traum für jeden Lachsangler. – Ein Naturjuwel mitten im Niemandsland, sauber und naturbelassen, eine unberührte Tundra-Landschaft.

Woche 25 war von Wetter her extrem anspruchsvoll. Die Temperaturen wechseln ständig, oft ist es saukalt. Es gibt Eisregen und ist generell meist nass. Der Wasserstand geht aber stetig zurück, die Möglichkeiten, gute Fische zu fangen, steigen. In dieser Woche fangen 14 Ruten trotz schlechter Wetter und Wasserstandsbedingungen 96 Lachse. Ich habe 10 Lachse, Johannes 7. Beide fangen wir auch täglich teils kapitale Kelts.

Johannes, mein Partner, hat aber richtiggehend das Glück gepachtet und fängt fast nur dicke Brocken: am Military einen 36-Pfünder (Osenka) und noch einen 30-Pfünder am Snowbank. Besonders der 36-Pfünder Osenka war ein super Fisch. Schön das ich das miterleben konnte! Fast alle Lachse sind silberfarben und voller Seeläuse, also total frisch im Fluss. Die Drills sind teils extrem, weil durch den hohen Wasserstand die Fische kaum zum halten sind, wenn sie in die Strömung gehen. Woche 26 sollte ich am Rynda verbringen. Ich habe aber erfahren, dass die Bedingungen am Rynda schlecht sind. Durch den immer noch hohen Wasserstand kommen die Lachse nicht über den Homepool Wasserfall und können nicht hochziehen. So können die Ruten am Rynda nur den unteren Flussabschnitt in Rotation befischen. In der laufenden Woche wurden am Rynda 30 Lachse gefangen.

Als es am Kharlovka eine späte Stornierung gibt, ergreife ich die Möglichkeit, die zweite Woche dort zu bleiben. Ich komme mit John, einem Amerikaner, zusammen, und wir hatten beide eine tolle Woche.

Kalenderwoche 26 Kharlovka

Die ersten beiden Tage wird es etwas wärmer; die Wassertemperatur steigt auf 11 Grad, der Wasserstand geht merklich zurück. Wir können nun an vielen Stellen in den Fluss einwaten, und es eröffnen sich dadurch neue Wurfwinkel und andere Möglichkeiten.

Gegen Ende der Woche kommt dann starker Wind auf, und es wird wieder richtig kalt. Trotzdem bemerken wir, dass wir mehr und mehr Fische fangen und kaum noch Kelts wie in der ersten Woche.

In dieser Woche habe ich ein tolles Tagesergebnis mit sieben gefangenen Lachsen am Litza und einen super Tag am Golden Pool am Kharlovka mit acht gehakten Fischen und fünf gelandeten an nur einem Nachmittag. Zu meinem neuen Personal Best 25-Pfund Lachs verhalf mir mein Guide Dima, der mit mir zusammen am Cross Pool brusttief bis Flussmitte einwatete. Er sagte mir die Stelle genau an. Nach einem extrem anspruchsvollen und langen Drill landeten wir dann den super Fisch!

Meine beste Fliege dieses Jahr – eine Templedog auf schlanker Edelstahltube gebunden – nennt Dima Slim Beaty Bitch. Sie fängt echt gut, ich wechsle kaum.

Ich werde nächstes Jahr sicher wieder am Kharlovka fischen – das steht für mich jetzt schon fest!

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