Die Guides
Die besten Guides der Seychellen sind vor Ort – und mit Cameron, Serge, Christiaan und Wayne wohl auch die Bekanntesten und Erfahrensten. Ich kenne sie nun schon alle gut, und ich mag sie alle: Jeder hat seine besondere Art.
Das Team
Außerdem sind wir Angler eine super Truppe. Ich treffe Jörn wieder, diesmal mit seiner Frau Ulla, außerdem sind da noch Ronny und Sam und Sarah.
Das Angeln
Wir haben nur mehr fünf volle Tage: Einen haben wir wegen des Wetters verloren, und am Ankunftstag waren wir alle übermüdet. Wir wissen aber, dass wir eine Springflut haben werden. Ich kenne das von meiner ersten Angelerfahrung auf Astove. Da geht normalerweise im Surf die Post ab.
Die Lagune ist diesmal voll mit Bones. Ich selbst konzentriere mich auf die Gangster der Flats: Ich liebe es, auf GTs zu fischen! – Auch wenn es super ist, einen Bone nach dem anderen zu fangen. Mir sind die GTs lieber, und ich halte Ausschau nach Rochen und dunklen Schatten. Besonders auffallend ist die große Anzahl an Bonefish vor dem Surf. Teilweise sind da Schulen von 100 Fischen bis über 10 Pfund. Zwischendurch fange ich dann auch den einen oder anderen Bone. Ihre Kampfkraft ist wirklich außerordentlich.
Seychelles Grand Slam. Am dritten Tag landen Serge und ich einen „Seychelles Grand Slam“. Das bedeutet: Bonefish, Trigger und GT an einem Tag!
Jeder Tag ist der Wahnsinn! Weniger als 7-8 GTs hake ich nie, insgesamt sind es in den fünf Tagen 27 GTs.
Einen außergewöhnlichen Tag erlebe ich mit Serge im Surf, wo wir die GTs von Weitem sichten und ich fast jeden perfekt anwerfen kann. Auch mit Cameron und Christiaan bin ich im Surf, wo die GTs auf den Rochen im ganz flachen Wasser kommen.
Dann kommt der Tag mit Wayne im Surf beim Wrack. Wayne zeigt mir nach dem Lunch eine Stelle und fordert mich auf, ein paar „blind cast“ ins tiefere Wasser zu machen. Ich gehe zur bezeichneten Stelle, dort ist eine Kante. Überall Korallenblöcke und Bommies, da einen zu landen wird schwer, denke ich noch. Dann sehe ich einen riesen GT mit der Welle kommen! Ich sehe nur die Schwanzflosse und den Rücken im weiß schäumenden Wasser. Mir ist gleich klar, das ist ein kapitaler Fisch. Ich rufe Wayne und beginne in die Richtung zu werfen. Der GT kommt sofort, verfehlt meine Fliege, sieht mich aber offensichtlich nicht. Noch ein paar Würfe, und er kommt mit vollem Speed und attackiert meine Fliege mit Brachialgewalt. Wayne erkennt, mit wem wir es zu tun haben, und er fordert mich auf, den Fisch so hart zu nehmen wie es geht. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. All die Korallenblöcke – ich glaube fast nicht an eine Chance. Ich gebe dem Fisch kaum Schnur und halte sie so fest, dass ich knapp vor dem Schnurbruch stehe. Zweimal drehe ich den Fisch in der Welle komplett, nur einmal geht er kurz ins Backing. In die Tiefe schafft er es nicht mehr wirklich, ich habe es ihm voll gegeben. Beim ersten Einschwenken ins flache Wasser hat Wayne den Fisch schon an der Schwanzflosse. In drei, vier Minuten ist er gelandet: Er ist 120 cm lang. Wayne und ich sind überglücklich. Danach sehen wir uns noch einige Male die Stelle an und können es immer noch nicht glauben.
Alle haben eine super Woche und genießen das schöne Wetter und die Wahnsinnsfischerei. Jeder fängt seine Traumfische. Am vorletzten Tag fängt Jörn noch einen kapitalen GT mit 117 cm – seine Freudenschreie höre ich bis an die andere Lagunenseite!